intelen

Energiesparen zum Mitmachen

Eins der vielleicht größten Themen der Zukunft ist die Reduktion des Energieverbrauchs. Bei steigenden Energiepreisen, Verknappung der Ressourcen, aber auch und vor allem der Umwelt zuliebe erleben wir in letzter Zeit einen Wettlauf der Technologien und Methoden. Hierbei ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, wo und durch welche Verhaltensweisen Energie gespart werden kann.

Intelen Startseite

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Genau hier setzt das griechische Unternehmen intelen an und entwickelt nunmehr seit mehreren Jahren Verfahren, um Energieeffizienz in Gebäuden und im Verhalten der Bewohner zu untersuchen und entsprechende Hinweise zu geben, diese zu verbessern. Dabei setzen die beiden Gründer Vassilis Nikolopoulos und Konstantinos Staikos nicht nur auf innovative Technologien, wie Smart Metering, Big Data und Cloud Computing, sondern sie haben ihre Methoden um das Prinzip der Gamification des Energiesparens angereichert – eine Motivation für alle, sich daran zu beteiligen.

Vassilis Nikolopoulos während unseres Gesprächs im intelen Headquader in Athen

Vassilis Nikolopoulos während unseres Gesprächs im intelen-Headquarter in Athen

Analyse in der Cloud

Vassilis Nikolopoulos erklärt den Ansatz von intelen so: „Die Grundidee des Dienstes ist es, große Gebäude mit Smart Meters (intelligente Messgeräte) auszustatten und die Daten den Immobilienverwaltern über das Netz zur Verfügung zu stellen. Über die Echtzeitanalyse der Verbrauchsdaten, aber auch der Temperaturdaten können die Mieter oder die Verwalter Strategien entwickeln, um die Stromkosten zu senken.“ Vassilis hat mir die Anwendung auch live gezeigt. Über den Browser bekommt man einen vollen Überblick in Echtzeit über aktuelle Verbräuche in bestimmten Gebäuden und Gebäudeteilen. Über zusätzliche Analyse-Werkzeuge sieht man auch die Temperaturdaten, um beispielsweise zu prüfen, ob bestimmte Räume schlecht isoliert sind. Zudem lassen sich Vorhersagen über zukünftige Verbräuche treffen. Dadurch sind auch Planspiele möglich, um beispielsweise zu simulieren, welche Baumaßnahme voraussichtlich wie viel Energie einsparen wird.

Einen Einblick  in Anwendung kann man auch über folgendes Video bekommen

Siemens SmartGrid-Preis für Gamification des Stromsparens

Laut Wikipedia (bzw. Sebastian Deterding et al.) bezeichnet man als Gamification die „Anwendung spieltypischer Elemente und Prozesse in spielfremdem Kontext“. Ich würde es etwas einfacher formulieren: etwas, das Spaß macht, motiviert auch – und oft lernt man noch etwas dabei. „Wir haben unsere Analyseumgebung um Gamification-Ansätze und Integration in Soziale Netzwerke erweitert, da dies nicht nur eine tolle Möglichkeit ist, Aufmerksamkeit für das Thema zu wecken, sondern ein Anreiz sein kann, energieeffizientes Verhalten zu fördern“. Der Ansatz von intelen ist übrigens weltweit einmalig und in den USA patentiert.

Um das Verfahren auszuprobieren, hat intelen einen Piloten in 10 Athener Schulen gestartet. Die Schulen wurden alle mit Smart-Meter-Sensoren ausgestattet und die Klassen konnten in Echtzeit ihre Werte sehen und sie mit anderen Klassen über Facebook vergleichen. „Das hat zu einem richtigen Wettbewerb unter den Klassen geführt“ so Vassilis. Der Wettbewerb ging sogar so weit, dass die Schüler einer Schule in Eigeninitiativ einen Elektriker bestellt haben, der einen ganzen Schulflügel mit neuen Schaltern ausgestattet hat, um feingranularer die Stromnutzung pro Zimmer regulieren zu können. Da der Pilot so erfolgreich war, hat intelen jetzt ein neues Projekt gestartet, in das 50 Athener Schulen eingebunden werden.

Für diesen Ansatz wurde intelen übrigens zu einem der Gewinner des Smart-Grid-Preises von Siemens ernannt.

Green-Teams  in Unternehmen

Die Facebook-Integration und Gamification ist für Unternehmen evtl. etwas zu verspielt, aber auch hier funktioniert der Ansatz. „In den Gebäudekomplexen, die wir betreuen, empfehlen wir die Bildung sogenannter Green Teams“, so Vassilis Nikolopoulos. Ein Green Team ist eine Gruppe von Mitarbeitern, denen das Thema Energieeffizienz besonders am Herzen liegt, und die über den Service von intelen informiert werden, wenn in Gebäudeteilen auffällig viel Strom verbraucht wird. Die Green Teams haben dann die Funktion eine Vermittlers und Motivators, indem sie beispielsweise Personen ansprechen, die ihr Licht immer nach Feierabend anlassen oder bei der Geschäftsführung Baumaßnahmen empfehlen, die zu einer Stromkostenreduktion führen könnten.

intelen auf Wachstumskurs und im Finale von code_n auf der Cebit

Angefangen mit einem Startkapital von 250.000 € über private Investoren hat intelen inzwischen 15 Mitarbeiter und wächst in großen Schritten. In Griechenland und Bulgarien werden bereits über 60 Gebäudekomplexe von intelen direkt oder ihre vier Partnerunternehmen betreut. Im Moment sind die Gründer von intelen in den USA auf Partner und Investorensuche. Ich freue mich, dass sie ihre neuen Weiterentwicklungen noch vor den USA in Deutschland offiziell vorstellen werden.

Das intelen auf der Überholspur ist, zeigt auch, dass intelen auf der Cebit im Finale der 50 besten Green Startups von code_n ist, dem internationalen Startup-Wettbewerb auf der Cebit.

Ich finde die Idee und die Umsetzung toll und drücke ihnen die Daumen!

talentLMS

E-Learning für alle

Obwohl es eigentlich keine richtige Definition für „lebenslanges Lernen“ gibt, werden die meisten mit dem Kopf nicken, wenn man sagt, dass es heute unabdingbar ist, sich ständig weiterzubilden. Ich weiß nicht, ob sich die alten Griechen auch schon Gedanken darüber gemacht haben, aber laut Wikipedia versucht man zumindest seit dem 16. Jahrhundert, das Lernen technisch so zu unterstützen, dass es einfacher wird (in dem Fall mit Ramellis Bücherrad).

Inzwischen hat sich in Universitäten und großen Unternehmen das Prinzip des E-Learning weitgehend durchgesetzt: Statt oder in Ergänzung zu bestimmten Kursen oder Workshops werden für Mitarbeiter und Studenten die Materialien so aufbereitet, dass sie auch zwischendurch einen Kurs besuchen oder eine Übung durchführen können.

Wie machen das aber kleinere Unternehmen, die keine Ressourcen haben, um eine umfangreiche Plattform für ihre Mitarbeiter aufzubauen und diese kontinuierlich mit Inhalten zu füllen?

talentLMS-Startseite

E-Learning in der Cloud

Diese Frage haben sich auch die beiden griechischen Unternehmer Dimitris Tsigos und Athanasios Papagelis gestellt und talentLMS aus der Taufe gehoben. „Wir sind der Überzeugung, dass kleine und mittelständische Unternehmen sich des Themas E-Learning nur annehmen, wenn es extrem einfach für sie ist, ihren Mitarbeitern Lerninhalte bereitzustellen“, so Athanasios Papagelis im Interview. Um das zu erreichen, haben sie ihre ganze Erfahrung aus dem Bereich E-Learning zusammengetragen und ein neues Produkt entwickelt, das sich um das Thema Effizienz und Zeitoptimierung dreht: Wiederverwendung vorhandener Ressourcen als Lerninhalte, wie Videos, Folien etc., vordefinierte Einstellungen, um sehr schnell produktiv gehen zu können, Cloud-basierter Ansatz, um jegliche technische Hürde von den Nutzern fernzuhalten, und Mobilität, da gerade die Zeit, in der man unterwegs ist, optimal für Kurse genutzt werden kann.

Wie einfach es tatsächlich ist, kann man auch in diesem kleinen Video sehen:

Epignosis: Mit eFront bereits Marktführer im Bereich Open Source E-Learning Software

Das griechische Unternehmen Epignosis (Griechisch für „Bewusstsein“), das hinter talentLMS steht, ist bereits heute einer der größten Anbieter von E-Learning-Software weltweit. Angefangen haben sie  als kleiner Dienstleister im Jahr 2003. Den Durchbruch bescherte ihnen das Open-Source-Produkt eFront mit inzwischen über 200.000 Nutzern weltweit. Heute wird eFront in fast alle Vergleichen als erstes oder als eines der ersten Tools genannt (siehe auch Blog schulezweipunktnull oder im webresourcedepot)

Ein kleines Intro in eFront gibt es übrigens hier auf Deutsch:

https://www.youtube.com/watch?v=wBHRS2E20MQ

Das Unternehmen haben die beiden Gründer selbst und ohne Fremdfinanzierung aufgebaut. „Basierend auf unserer Erfahrung mit eFront haben wir mit talentLMS quasi ein internes Startup gegründet, um einen Lücke zu schließen, die für kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung von E-Learning-Software immer offensichtlicher wurde“ so Athanasios. Der Mut gibt ihnen Recht: Obwohl talentLMS  erst im Oktober 2012 online ging, arbeitet die Geschäftseinheit bereits jetzt profitabel. Epignosis ist natürlich nicht alleine auf dem Markt, aber auch andere Unternehmen, wie Litmos (www.litmos.com) oder mindflash (www.mindflash.com), müssen sich erst einmal beweisen.

Optimal für den europäischen Markt

Da viele der anderen Unternehmen sehr auf den englischsprachigen Markt fokussieren, ist das griechische Unternehmen mit seinem Angebot in Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und – natürlich – Griechisch für den europäischen Markt besonders prädestiniert. Hinzu kommt der Funktionsumfang (siehe auch die YES-Liste), den talentLMS bietet.

Beim Themen Lehren und Lernen hat Griechenland und Europa seit ca. 3000 Jahren die Nase vorne. Da ist es eigentlich selbstverständlich, dass das auch beim Thema E-Learning so ist!

Instabuck

Digitale Güter selbst online vermarkten und verkaufen

Nicht jeder, der ein Buch schreibt, ein Musikstück aufnimmt oder auch Software implementiert, weiß, wie man diese online vermarktet oder online verkaufen kann. Und selbst wenn er es weiß, ist ein eigener Shop mit viel Aufwand verbunden, der sich eigentlich nur bei den wenigsten lohnt. Aus diesem Grund werden digitale Produkte vor allem über die großen Stores wie den App Store von Apple oder Google Play vertrieben, aber die nehmen sehr große Provisionen pro Verkauf und helfen gerade kleineren Autoren, Musikern oder Entwicklern kaum bei der Vermarktung.

instabuck

Genau diese Lücke haben die griechischen Unternehmer aus Thessaloniki, Nick Papanotas, Kostas Theodorou, George Kravas und Panagiotis Mavrikos, gesehen und instabuck entwickelt. Das Problem haben sie, wie so oft, per Zufall entdeckt. Seit ca. drei Jahren führen sie das griechische Unternehmen venturegeeks in Thessaloniki: „Beim Bearbeiten eines Kundenprojekts haben wir festgestellt, dass selbst wir als Experten mehrere Tage benötigen, um die Seite aufzusetzen, die Zahlungsmechanismen umzusetzen, zu testen etc. So kam uns die Idee, eine Plattform zu schaffen, über die ein Musiker oder ein Autor mit wenigen Klicks online gehen kann“ so Nick Papanotas.

In drei Schritten zum eigenen online Shop

Ziel von instabuck ist es, dem Musiker, Autor oder auch Softwareentwickler mit wenigen Klicks alles bereitzustellen, um sein Produkt zu vermarkten und zu verkaufen. Neben der Abwicklung des Zahlungsvorgangs beim Kauf bietet die Plattform auch die Möglichkeiten, einfach eine Landingpage für das Produkt zu erstellen oder ein Affiliate-Programm aufzusetzen, über das andere dann Werbung für das digitale Produkt machen und mitverdienen können.

http://youtu.be/jZDZ9Dj3VI0

Sie haben sogar an ein eingebautes A/B-Testing gedacht, also die Möglichkeit unterschiedliche Startseiten parallel zu testen, um herauszufinden, welche für die Kunden am meisten anspricht.

„Wichtig war uns, dass der Künstler direkt vom Kauf profitiert und die gesamten Einnahmen bekommt. Hier unterscheiden wir uns auch von anderen Plattformen, in denen bei jedem Verkauf ein Anteil an die Plattform geht oder eine hohe Einstiegsgebühr verlangt wird“, so Nick Papanotas. Instabuck erhebt nur eine monatliche Gebühr, die von der Anzahl der digitalen Produkte und der Anzahl der Landingpages abhängt – mit 4,99 € im Monat geht’s los. Natürlich gibt es auch eine Möglichkeit die Anwendung kostenlos zu testen.

Das Unternehmen und erste Erfolge

Die Unternehmer von Instabuck haben selbst viele Jahre Erfahrung als Entwickler und Unternehmer mit venturegeeks gesammelt. Vor ca. 1,5 Jahren haben die Gründer mit der Entwicklung von Instabuck begonnen und sind seit wenigen Monaten online. Inzwischen haben sie, ohne viel Marketing zu machen, bereits über 1000 Kunden und sind gerade dabei eine Community aufzubauen. Dass die Nutzung wirklich einfach ist, zeigt auch ihr vielleicht ungewöhnlichster Kunde: ein griechisch-orthodoxer Priester in den USA, der über die Plattform christliche Bücher als e-books vertreibt.

Interessant finde ich auch, dass sie bisher vollständig ohne Fremdfinanzierung ausgekommen sind und das gesamte Projekt neben ihrer Tätigkeit bei venturegeeks hochgezogen haben. Natürlich sind ist Instabuck nicht alleine auf dem Markt, aber gerade die Einfachheit in der Aktivierung, die zusätzlichen Funktionen, wie A/B-Testing und Landingpages, sowie die Tatsache, dass der Künstler das Geld sofort und ohne Abzüge bekommt, macht die Anwendung im Vergleich zu clickbank aus den USA oder dem litauischen Startup sellfy sehr attraktiv.

Der Trend zur Selbstvermarktung von Künstler ist ja sowieso schon da, jetzt gibt es auch ein Werkzeug, mit dem man das sehr einfach umsetzen kann.

Jupitee

WordPress für Apps

Vor 10 Jahren war es noch unvorstellbar, dass quasi jede Person, jedes Unternehmen, jedes Hotel, jedes Event im Web mit einer eigenen Webseite vertreten sein würde. Über hunderte von entsprechenden Angeboten ist es inzwischen möglich, einfach und mit wenigen Klicks seine eigene Webseite zu erstellen. Ich habe es mit WordPress ja auch geschafft und dafür habe ich mein Informatikstudium sicherlich nicht gebraucht. Ein Unternehmen, das nicht im Internet ist, existiert quasi nicht.

Wenn man nun sieht, wie rasant sich die Entwicklung von Apps entwickelt, dann liegt es auf der Hand sich zu überlegen, wie man die App-Entwicklung selbst genauso einfach machen kann wie die Webseiten-Entwicklung. Genau dieser Frage haben sich die Gründer des griechischen Unternehmens Jupittee gestellt und eine Plattform geschaffen, mit der die „Entwicklung von Apps so einfach sein soll, wie die Entwicklung von Webseiten mit WordPress“, so Dimitris Tsirikos, der zusammen mit Vassilis Salis und Panagiotis Gogos das Unternehmen dinocleus gegründet, dass Jupitee entwickelt.

Das Prinzip

Das Prinzip ist denkbar einfach: Nach der Anmeldung klickt man sich durch einen Wizzard, über den man z. B. die Art des Unternehmens auswählt, das man präsentieren will, und dann Schritt für Schritt durch die einzelnen Menüs und Inhalte, die die App enthalten soll. Über die Jupitee-Preview-App, die man im AppStore kostenlos herunterladen kann, sieht man schnell, wie die fertige App aussieht. Danach gibt man nur die Freigabe und schon geht die App ihren Weg in den Appstore.

„Unsere Zielgruppe sind im Prinzip alle Unternehmen, die neben ihrem Webauftritt eine eigene App haben möchten, seien es Hotels, Restaurants, Hotels, Theater, Musiker, Festivals, Sportvereine, Shops etc. Und davon gibt es unendlich viele“, so Dimitris im Gespräch.

Ich wollte das natürlich gleich mal ausprobieren und habe in 5 Minuten eine kleine App für Eulen aus Athen gebaut:

Eulen aus Athen App

„Als Show-Case bauen wir gerade eine App für die Insel Santorini, um Urlaubern die besten Orte, Strände und Bars zu präsentieren“ erzählt mir Dimitris. Das ist sicher eine tolle Idee, auch für andere Urlaubsorte oder für das Stadtmarketing allgemein.

Das Unternehmen

Im Gegensatz zu vielen anderen Startups haben die drei Gründer Vassilis Salis, Panagiotis Gogos und Dimitris Tsirikos bereits viele Jahre Erfahrung in der Entwicklung und im Aufbau eines Unternehmens. Alle haben früher lange bei Singular Logic gearbeitet, einem der größten IT-Dienstleister Griechenlands, bis sie vor etwas mehr als einem Jahr beschlossen haben, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Erst haben sie sich als App-Entwickler mit dem Unternehmen dinocleus selbstständig gemacht und diverse Umsetzungsprojekte für Apps durchgeführt. Hieraus entstand dann die Idee, einen generischen Mechanismus zu schaffen, um Apps zu entwickeln – das Ergebnis ist Jupitee, das gerade mal seit zwei Monaten online ist und bereits mehrere hundert Anmeldungen hat. Obwohl sie alles ohne Fremdkapital aufgebaut haben, beschäftigen sie bereits 3 weitere Entwickler, die ihnen helfen ihren Traum zu realisieren.

Das Geschäftsmodell

Da der Service komplett über das Internet abgewickelt wird, ist das Geschäftsmodell ein einfaches Abo-Modell. Über eine geringe monatliche Gebühr, die von der benötigten Funktionalität abhängt, kann man seine App gestalten und seinen Kunden bereitstellen. Am Ende macht es die Masse, daher suchen die Gründer aktuell auch Reseller auf der ganzen Welt, die ihre Plattform nutzen, um die Welt mit Apps zu versorgen. Bei Interesse kann ich natürlich gerne einen Kontakt herstellen.

Um es mit den Worten von Jupitee zu sagen: Now it’s App to you!

dopios

Ein Freund zeigt dir die Stadt, die er liebt

Die paar Tage in Wien über Silvester waren toll und wie immer viel zu kurz. Das Beste für mich an Wien und natürlich auch an vielen anderen Städten ist, dass ich dort Freunde habe, die allein schon den Besuch wert sind, und die einem auch die Stadt aus ihrer ganz eigenen Sicht zeigen können. Wäre es nicht toll, wenn man in jeder Stadt einen begeisterten Einheimischen hätte, am besten noch mit ähnlichen Interessen wie man selbst?

Genau das müssen sich die Gründer Alexandros Trimis, Nikos Sarilakis, Anand Henry und Manolis Kounelakis gedacht haben, als sie dopios gründeten. „Dopios“ ist das griechische Wort für „Einheimischer“ (engl. „local“) und verbindet über einen sozialen Marktplatz einheimische Enthusiasten mit Besuchern einer Stadt.

dopios_athen

Erlebe eine Stadt mit Freunden und Gleichgesinnten

„Im Vordergrund von dopios steht die interessante Erfahrung für den Reisenden und der Stolz der Einheimischen, ihre Stadt zu präsentieren“ erklärt mir Alexandros Trimis. Es geht also weniger darum, schnell viel Geld als Führer zu verdienen, sondern darum, interessant Leute kennen zu lernen und etwas Besonderes in einer Stadt zu erleben. Hier bietet ein Einheimischer natürlich ganz andere Einblicke in „seine“ Stadt, als ein Reiseführer. Dabei ist es egal, ob es Ausflüge an besondere Orte sind, Essen bei einer Familie vor Ort, gemeinsames Olivensammeln, ein Kurztrip auf einer privaten Yacht oder eine kleine Motorradtour mit einem Redakteur einer lokalen Motoradzeitschrift, wie im folgenden Video des BBC:

Über die zentrale Webseite www.dopios.com werden sukzessive immer mehr Städte freigeschaltet. Aktuell kann man sich schon bei Einheimischen in Athen und San Francisco melden.

Weit mehr als ein Fremdenführer

dopios ist mehr als ein Fremdenführerportal: „Wir legen sehr viel Wert auf die Qualität der Angebote und haben einen Bewerbungsprozess, über den wir steuern, welche Personen sich bei dopios registrieren“ so Alexandros Trimis. Sie wollen damit vor allem Personen gewinnen, die aufgrund ihrer Interessen auch ein außergewöhnliches Angebot unterbreiten können. So werden die dopios-locals (oder auf Griechisch dopioi) nach Kategorien wie „Kunstliebhaber“, „Shopper“, „Nachteule“, aber auch „Techie“ klassifiziert. Warum sich nicht mal mit einem Hip-Hopper ins Nachtleben von San Francisco stürzen, mit dem Gründer von bugsense eine Bike-Tour durch die Wälder um Athen machen oder mit dem Gründer von Cookisto einen Spaziergang zur Akropolis (sie sind tatsächlich alle bei dopios registriert). Sie haben bestimmt viel Interessantes zu erzählen und auf jeden Fall etwas anderes als eine „normaler“ Fremdenführer.

dopios_rob nasty rocker

Das Unternehmen und die Gründer

Auch wenn der Name „dopios“ supergriechisch ist, müsste ich eigentlich von einem griechisch-amerikanisch-indischem Unternehmen reden. Die beiden Gründer Alexandros Trimis und Nikos Sarilakis haben in Thessaloniki studiert und sind dann nach San Francisco gegangen, wo sie in unterschiedlichen Unternehmen gearbeitet haben. Dort haben sie auch den dritten Gründer Anand Henry kennengelernt, der ursprünglich aus Indien kommt, und gemeinsam das Unternehmen gegründet. Alexandros wird jetzt seine Basis in Athen aufbauen, während Nikos und Anand weiter von San Francisco aus operieren. Wenn Anand dann noch die Basis in Indien aufbaut, haben wir schon ein weltumspannendes Unternehmen 😉

Angefangen hat dopios übrigens mit einem kleinen Facebook-Experiment, in dem sie die Idee vorgestellt haben. Als sie nach 4-5 Tagen bereits über 1000 „Likes“ hatten, haben sie beschlossen loszulegen. Die erste Zeile Code wurde am 10.01.2012 geschrieben, also genau vor einem Jahr und seit Dezember sind sie in der privaten Beta-Phase, um der Anwendung den letzten Schliff zu geben. Athen und San Francisco sind startklar, Istanbul und London sind als nächstes dran. Wenn du deine Stadt liebst und dopios für deine Stadt anbieten willst, dann kannst du dich auch über die Webseite bei den Gründern melden.

Wo ist eigentlich die deutsche Presse?

Neben der griechischen Presse sind auch schon die BBC und der Guardian auf dopios aufmerksam geworden. Wo bleibt eigentlich der Spiegel, die FAZ, die Zeit, der Stern oder meinetwegen auch die Bildzeitung? Ich würde mich freuen, wenn ich mal über so spannende Themen in Deutschland lesen würde und nicht alles selber schreiben müsste.

Wenn dopios nach Karlsruhe kommt, melde ich mich an – versprochen!

Weihnachtsgeschichte mit griechischen Innovationen

Die Ereignisse überschlugen sich und alles musste jetzt rasend schnell gehen, denn heute würde sein großer Tag werden – er wusste es. Leonidas S. fährt auf den Parkplatz, den er sich über Parking Defenders günstig vorab reserviert hatte, sprang aus dem Auto und rannte die Treppen hoch. Es war schon das zweite Interview in Folge beim Unternehmen Helic und dessen neues Startup nanotropic und er war zuversichtlich, dass es diesmal klappen würde. Die letzten Monate hatte er vergeblich versucht, einen Job zu bekommen. Trotz seines technischen Studiums in Athen und in London war es wegen der Wirtschaftslage fast unmöglich, überhaupt zum Gespräch eingeladen zu werden. Die erste  Änderung bemerkte er, als er workableHR vor ein paar Wochen entdeckte. Er vervollständigte sein LinkedIn-Profil mit seinem doch beachtlichen Lebenslauf und dann ging alles wie von selbst. 5 Gespräche in 3 Tagen und alle bei hochinnovativen Unternehmen – und jetzt zum zweiten Mal bei einem seiner Traumunternehmen.

Sein Interview verlief nach Plan. Mit dem Vertrag in der Tasche überlegte Leonidas, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Erst mal was essen, dachte er. Vor lauter Aufregung  hatte er am Morgen nichts gefrühstückt. Er zückte sein Smartphone und prüfte, was er denn Gutes über Cookisto in der Nähe finden könnte. Mit den frisch zubereiteten Giouvarlakia von Maria setzte er sich auf eine Parkbank und blättert etwas in NOOWIT, dem neuen „Magazin der Zukunft“ auf seinem iPad, um die Highlights aus dem politischen und technischen Geschehen zu überfliegen.

Er wusste, dass Zoe die richtige war und er wollte ihr etwas ganz Besonderes zu Weihnachten schenken. Kennengelernt hatten sie sich vor ein paar Wochen. Sie machte ihr eigenes Radioprogramm über radiojar und berichtete dort über griechische Innovationen gemischt mit Musik, die die Gründer ausgewählt hatten. Eines Abends, während sie die Gründer von bugsense interviewte, einem griechischen Unternehmen, das in den USA gerade Furore macht, beschloss er, dort anzurufen. Eigentlich wollte er den Gründern ein paar Fragen stellen. Was er nicht wusste: Die Sendung war eine Wiederholung und so sprach er mit Zoe. Sie waren sich sofort sympathisch, sodass sie sich 2 Stunden über dies und jenes unterhielten. Neben ihrem Interesse für Technologien teilten sie noch etwas. Beide waren leidenschaftliche Surfer und eine der ersten Nutzer von weendy, der Echtzeit-Wettervorhersage für Surfer. Zoe hatte vor ein paar Monaten ihren Job im öffentlichen Dienst gekündigt, weil sie selbst ein Unternehmen gründen wollte, und half ihren Eltern ab und zu in ihrem Mini-Markt aus. Eine der ersten Änderungen, die sie dort vornahm, war es, i-kiosk einzuführen, das ERP-System für kleine Geschäfte und Kiosks.

Den Ort, den sich Leonidas für sein Date mit Zoe ausgesucht hatte, hat er über Daily Secret gefunden. Er ließ sich seit einigen Wochen die neuesten Empfehlungen zuschicken und hatte ein kleines Lokal mit Blick auf die Akropolis gefunden, das sie sicher bezaubern würde. Allerdings hatte er immer noch kein Weihnachtsgeschenk.

Hektisch lief er durch die Einkaufsstraßen, fuhr zwischen den Stadteilen hin und her, aber ihm kam keine richtig gute Idee. Das Date war in 30 Minuten und er wusste, dass sie bestimmt schon ein Geschenk für ihn hatte. Und plötzlich war sie da, die Idee. Er klappte sein Smartphone auf und suchte sich eine schöne Yacht für einen Wochenendtrip nach Ägina über incrediblue aus. Das würde ihr gefallen!

Völlig entspannt und voller Vorfreude auf einen schönen Vorweihnachtsabend mit seiner Liebsten öffnete er jetzt zum letzten Mal sein Smartphone und bestellte sich ein Taxi über taxibeat . Er hat es geschafft.

… und ich habe es auch geschafft eine Geschichte zu schreiben, in der alle bisher besprochenen Eulen aus Athen nochmal auftreten dürfen.

Ich wünsche allen Innovatoren und allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2013

weendy

Der Wind zieht auf und bringt Riesenwellen

Was sich für einen Strandspaziergänger oder Schwimmer wie mich eher nach einer Horrormeldung anhört, bedeutet für einen Surfer, Windsurfer oder Kitesurfer das Paradies. Nichts ist für ihn frustrierender, als in voller Montur auf die nächste große Welle zu warten, die nicht kommt, Windstille verdirbt den Spaß. Noch blöder ist es, wenn seine Freunde ihm einen Tag später erzählen, wie toll es bei ihnen war.

Die beiden griechischen Unternehmer Katerina Stroponiati und  Yiannis Varelas, beide leidenschaftliche Surfer, haben aus ihrer Passion eine Idee für ein ausgewachsenes Geschäftsmodell entwickelt und umgesetzt und das Unternehmen weendy gegründet. Sie fragten sich, warum es keine verlässlichen, qualifizierten Informationen in Echtzeit zu Wind und Wellen gibt. Also haben sie das Problem selbst gelöst.

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Die Idee

Bisher mussten sich Wellenreiter und Surfer über Facebook, Twitter und Co. selbst ihre Informationen organisieren oder sich an Wind-Forecasting-Seiten, wie windalert, windguru oder windfinder, wenden. Allerdings sind solche Informationen nicht sehr verlässlich und selten in Echtzeit. Es gab zwar auch schon Versuche von großen Markenherstellern, wie Nike oder Redbull, das Thema für sich zu erschießen, ihnen fehlte jedoch der Rückhalt in der Community, sodass die Ansätze nicht funktioniert haben.

Katharina und Yannis ziehen das Thema daher ganz anders auf. „Es geht nicht darum, möglichst akkurate Windinformationen zu haben und die Nachkommastellen sind auch egal. Viel wichtiger ist der Spaß-Faktor“ so Katharina und Yannis im Interview. Jeder Nutzer muss daher nicht nur Informationen über Wellen und Wind liefern, sondern auch einen Beweis, in Form von Videos oder Fotos. „Inzwischen übertrumpfen sich die Teilnehmer mit spektakulären Aufnahmen“.

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Am Anfang die Flaute – jetzt der Sturm

„Angefangen haben wir in Griechenland, wo wir inzwischen über 3000 Mitglieder mit Wind- und Welleninformationen versorgen. Über unsere eigenen Erfahrungen und unsere Freunde haben wir sukzessive die Anwendung weiter entwickelt. Danach sind wir nach England, Italien und Mexiko und dann ins Silicon Valley gegangen.“ Schrittweise haben sie die Anwendung angepasst und die Community ausgebaut – und natürlich immer Spaß dabei gehabt. Das nimmt man ihnen auch sofort ab, wenn sie mit einer Leichtigkeit erzählen, dass sie ein Jahr ihr Geld zusammengekratzt haben und dann mal eben die Koffer gepackt haben und in Silicon Valley gezogen sind, um ihr Netzwerk auszubauen und Investoren für weendy zu finden. Nach vielen Mühen, viel Networking und Überzeugungsarbeit haben sie es fast geschafft: Ihre Ausdauer trägt Früchte und nach einer ersten Finanzspritze von gerade mal 45.000€ stehen sie jetzt vor dem Abschluss einer großen Finanzierungsrunde, um die Anwendung in die benötigte Breite zu bringen.

Das Geschäftsmodell – Wind und Wellen sind keine heiße Luft

Obwohl sie bis November nur in einer sogenannten privaten Beta-Phase waren, haben sie bereits 9000 Nutzer – Freunde haben Freunde eingeladen und die wiederum ihre Freunde. Unter den 9000 Nutzern von weendy sind übrigens bereits ca. 500 Surfer aus Deutschland. Seit Anfang Dezember steht die Anwendung weltweit zur Verfügung und jetzt geht es erst richtig los.

Hier ein kleines Video vom griechischen KiteMag mit Musik von Dionysis Savvopoulos:

Das Geschäftsmodell von weendy funktioniert als übliches Freemium-Modell. Die Anwendung ist kostenlos und die Einnahmen sollen mittelfristig über Zusatzdienste erzielt werden, die Katerina Stroponiati und  Yiannis Varelas schrittweise mit anbieten werden. „Unser Ziel ist es, 200.000 Wassersportler bis Juni 2013 auf dem System zu haben“, sagen sie. Danach wollen sie zusätzliche Dienste anbieten und die Plattform auch nutzen, um beispielsweise zielgerichtete Werbung großer Marken, wie Nike oder Red Bull, einzubinden.

Übrigens hat weendy gerade den ersten Platz bei Ignite Athens 2012 gewonnen. Hier der 5-Min-Auftritt von Katerina Stroponiati:

Der nächste Winter kommt bestimmt

Die Ideen gehen jedoch noch wesentlich weiter und decken quasi den ganzen Sektor der wetterabhängigen Fun-Sportarten ab. Was der Wind beim Kite-Surfen oder die Welle bei Surfen ist, ist der Neuschnee beim Skifahren. Der Markt für Echtzeit-Wetterinformationen für moderne Sportarten ist riesig.

Möge die Welle mit euch sein!