Wenn man als Deutscher an Griechenland denkt, wird man mit Sicherheit alle möglichen Assoziationen damit verbinden: vom klassischen Griechenland mit seinen Philosophen etc. über das Urlaubsland mit herrlichen Stränden und lebensfrohen Menschen à la Alexis Zorbas, von Onassis, Maria Callas und natürlich viel Ouzo bis hin zur hochaktuellen „Griechenlandkrise“ und das Unvermögen oder den Unwillen der Griechen, ihren Haushalt in Ordnung zu bringen. Das Griechenlandbild in Deutschland ist klischeebehaftet (um es vorsichtig zu formulieren) oder sogar inzwischen negativ belastet.
Was gibt es also Verrückteres, als zum aktuellen Zeitpunkt ein deutschsprachiges Blog über Innovationen aus Griechenland zu starten? Inspiriert durch einen Vortrag von Peter Economides und weil es mir als Deutsch-Griechen am Herzen liegt, möchte ich mit diesem Blog ein Experiment wagen: Im Blog beschäftige ich mich mehr oder weniger ausschließlich mit Innovationen aus Griechenland und möchte einen Beitrag leisten, diese einem deutschsprachigen Publikum bekannt zu machen. Dabei will ich nicht auf klassische Themen eingehen (wie den ältesten Rechner der Welt, den Mechanismus von Antikythira), sondern auf Ideen, Unternehmensgründungen, Initiativen im aktuellen Griechenland und gerade unter den aktuellen Bedingungen – Not macht schließlich erfinderisch. Ich würde mich freuen, wenn ich damit einen kleinen Beitrag zu einem anderen Griechenlandbild in Deutschland leisten kann und sich so vielleicht sogar Ideen für die eine oder andere Zusammenarbeit anbahnen ließen.
Da ich mich privat und geschäftlich ohnehin für Innovationen interessiere (vor allem aus dem IT-Bereich), sehe ich das Blog auch als eine Möglichkeit, mich mit interessanten Themen etwas systematischer zu beschäftigen und Themen, die ich spannend finde, aus griechisch-deutscher Sicht aufzubereiten.
„Schau’n mer mal“ wo uns die Reise hinführt.
Wieso der Name „Eulen aus Athen“
Nach einer (sehr guten) Vorspeisenplatte beim Restaurant Panorama und ein paar Gläsern Retsina (Achtung Klischee! In Wirklichkeit war es Bier und Aperol Spritz) und mehreren Versuchen, ein gut klingendes Kunstwort mit den Begriffen „Innovation“ und „Griechenland“ zu bilden (was fast unmöglich ist), kam meine Frau Petra (aka Philea) auf das naheliegende: „Eulen aus Athen“. Dies verbindet perfekt gleich mehrere Aspekte: Zum einen ist es natürlich eine Anspielung auf die sehr deutsche Redewendung „Eulen nach Athen tragen“, also etwas vollkommen Überflüssiges zu machen. Was vielleicht nicht jeder weiß, ist, dass diese Redewendung gar nicht Deutsch ist, sondern ursprünglich Griechisch („γλαῦκας εἰς Ἀθῆνας κομίζειν, γλαῦκ‘ Ἀθῆναζε ἡγείσθαι“) und von Aristophanes stammt (aus „die Vögel“, 400 v.C). Mir gefällt an diesem Wortspiel besonders, dass „Eulen“ wahlweise für „Weisheit“ oder „Geld“ stehen (Geld, wegen der Athener Münzen, auf denen ein Steinkauz, Athene noctua, eingeprägt war – übrigens noch heute auf den griechischen Ein-Euro-Münzen zu finden). Athen war so reich und hatte so viele weise (innovative?) Bewohner, dass der Versuch „Eulen“ nach Athen zu tragen, als komplett überflüssig gesehen werden musste.
Dazu kommt noch eine persönliche Geschichte: Als meine Mutter meinen Vater in Kiel heiratete, hat sie angefangen, Eulen zu sammeln, um sie irgendwann nach Athen zu tragen. Was sie auch ein paar Jahre später mit mir im Handgepäck gemacht hat. Meine Frau und ich führen die Tradition mit fort und tragen seit Jahren immer mehr Eulen aus der ganzen Welt nach Athen, was inzwischen zu einer beachtlichen Sammlung meiner Eltern geführt hat (siehe auch den Beirag „Eulen nach Athen tragen“).
Über mich
Mein vollständiger Name ist Dr.-Ing. Wassilios Hans Kazakos (nach meinen beiden Großvätern). Ich bin in Heiligenhafen (Schleswig-Holstein) geboren und in Frankfurt (bis 10) und Athen (bis 19) aufgewachsen. Seitdem lebe und arbeite ich in Karlsruhe (mit kurzem Zwischenstopp in München), bin promovierter Informatiker der Universität Karlsruhe, war viele Jahre im FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Abteilungsleiter aktiv. Aktuell bin ich Gesellschafter und Mitarbeiter der Disy Informationssysteme GmbH.
Veröffentlichung meiner Texte
Wenn nicht anders vermerkt, liegen die Rechte an den Texten und Fotos dieses Blogs bei mir.
Da ich die Texte für „die gute Sache“ schreibe und vor allem will, dass die guten Nachrichten aus Griechenland sich weit verbreiten, freue ich mich darüber, wenn Teile der Texte oder auch komplette Texte in anderen online- oder offline-Formaten wiederverwendet werden. Allerdings bitte ich darum, einen Verweis auf das Blog (also auf www.eulenausathen.com) oder auf den konkreten Artikel zu machen.
Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
Weitere Hinweise
Dies ist ein rein privates Blog und spiegelt meine private Meinung und Gedanken wider.
Káli spéra Hans,
ich komme gerade aus Bilbao von einem privaten Besuch zurück und bin eigentlich noch gar nicht richtig angekommen in „dieser“, meiner griechischen Welt und Zweit- (Herzens-?) Heimat (lebe seit 13 jahren hier im Süd-Peloponnes).
Wieso haben die Spanier eigentlich überall (?) so tolle Bauten? Liegt es an den Steuern oder haben die einfach „nur“ die besseren Architekten? Das habe ich mich gerade heute bei meiner Fahrt raus aus Athen Rictung Korinthos gefragt, wo es ziemlich „schlimm“ aussieht. Sagt zwar nicht unbedingt was über die griechische „Lage“ aus, aber …..
Na ja, und insgesamt frage ich mich schon, wie es mit GR weitergehen wird. Deine Meinung dazu würde mich schon sehr interessieren.
Hasta manjana oder se lígo,
chairetísmata ápo tin Dággi aus Mélissa (Süd-Peloponnes)
Γειά σου Dagmar,
ich würde sagen, dass die Geschichte der beiden Länder kaum vergleichbar ist, was sich natürlich auch in der Architektur ausdrückt. Schon allein die 400 Jahren Fremdherschaft in Griechenland versus vieler Jahrhunderte Kolonialmacht Spaniens machen sicherlich einen großen Unterschied. Auch die neuere Geschichte ist sehr unterschiedlich verlaufen.
Ob es in Griechenland und Spanien bald besser wird: Ich bin von Natur aus Optimist. Mit dem Blog will ich ja gerade zeigen, dass es in Griechenland viele toller Ideen gibt, von denen sicherlich einige auch greifen werden.
Xαιρετίσματά,
Wassili
Lieber Wassili, was für eine gute Idee und charmante Umsetztung, Dein Blog, und Gratulation zum köstlichen Namen, den Petra fand! Wenn ich diese pfiffigen Dienstleistungsnovitäten, die Du vorstellst, so vor mir Revue passieren lasse, scheinen sie mir vorzüglich zu Griechenland zu passen: sie verraten geistige Beweglichkeit, Cleverness, bieten leichte Nutzbarkeit, haben was subversiv- kommunikatives, sind im besten Sinne merkurial oder sagen wir netzwerkerisch und folgen der Einsicht: small is beautiful! Danke und weiter so. Hella aus Kassel.
Hallo Hella
Vielen Dank für das Lob und deine Analyse. Es freut mich zu sehen, dass das Blog ankommt.
Viele Grüße
Wassili
Pingback: Would you have invested? | Eulen aus Athen
Hallo Wassili,
ich habe hier in D Physik studiert und danach 14 Jahre in der IT gearbeitet, davon 8 Jahre freiberuflich. Letztes Jahr, Oktober habe ich ein Unternehmen gegründet und zwei junge, talentierte Absolventen aus Griechenland angestellt. Ich war auch auf dem GR-Stand auf der Cebit, aber hatte leider nicht die Gelegenheit Dich kennenzulernen.
Dein „About“ sagt mir zu und ich hoffe, dass wir die Gelegenheit haben, uns mal auch aus der Nähe kennenzulernen. Wir haben auch Interesse an Innovationen und auch im Bereich „Energie“ einige Pläne für die Zukunft. Vielleicht sehen wir uns auf sonst welche Konferenz.
Schöne Grüße aus Bonn,
Xenofon Grigoriadis
Danke für das Lob. Freut mich immer. Ich melde mich auch gleich nochmal per E-mail
Διάβασα για το blog στην εφημερίδα και θέλησα να περιηγηθώ το „τόπο“ σας και τα έργα σας, αλλά στάθηκε αδύνατον (δε ξέρω γερμανικά). Επίσης δεν βρήκα „κουμπί“ για μετάφραση. Είναι δυνατόν! Μάλλον κάτι δεν πρόσεξα….Παρακαλώ βοηθήστε …..Ευχαριστώ για όλα και πάνω από όλα που υπάρχετε….
Γεια σου Φωτεινή,
ευχαριστώ πολύ για το ενδιαφέρον και τα καλά λόγια. Το blog το γράφω στα γερμανικά γιατί απευθύνετε στο γερμανικό κοινό και δεν γνωρίζω άλλα μέσα που να παρουσιάζουν ελληνικές καινοτομίες στη Γερμανία. Με έχουν ρωτήσει και άλλοι για μετάφραση αλλά επειδή είναι ιδιωτική πρωτοβουλία στον ελεύθερό μου χρόνο δεν προλαβαίνω να κάνω και τη μετάφραση στα Ελληνικά ή στα Αγγλικά. Ίσως προκύψει κάτι στο μέλλον. Μέχρι τότε δυστυχώς μετάφραση μπορεί να γίνει μόνο μέσω google translate. Αν βάλεις την σελίδα του άρθρου που σε ενδιαφέρει στο google translate (http://translate.google.com/) μεταφράζεται αυτόματα. Η αυτόματες μεταφράσεις βεβαίως δεν είναι πολύ καλές, αλλά πιάνει κανείς το νόημα.
Φιλικά
Βασίλης
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Lieber Herr Kazakos,
darf ich Sie auf das Länderportal Griechenland des Goethe-Instituts hinweisen, wo ich mich seit einigen Monaten mit dem Thema „Startups in Griechenland“ befasse.
http://www.goethe.de/ins/gr/lp/kul/dug/pok/bub/deindex.htm
Sie können gerne auf diese Thematik in Ihrem Blog verlinken!
Vielleicht klappt es ja mal auf einen Kaffee, wenn ich wieder in meiner Heimatstadt Karlsruhe bin.
Beste Grüße Ihre
Andrea Schellinger
Goethe-Institut Athen
Internetredaktion
Vielen Dank für den Hinweis. Ich setze gerne einen Link in die Blogroll. Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch und bis demnächst in Karlsruhe oder Athen.
Erstmal bin ich sehr erfreut über diese Initiative. Auch in XING haben wir eine Gruppe, die sich „praktisch“ mit der Brücke D – GR und deren Aktivierung beschäftigt.
Persönlich lebe ich mit meiner Frau (aus Andros) seit 1999 hier und liebe dieses Land ganz besonders. Deswegen besteht immer Interesse meinerseits an Arbeitsgruppen oder anderen Aktivitäten teilzunehmen.
Herzliche Grüße aus Glyfada,
Dieter Bartels
Vielen Dank. Ich freue mich über jede Initiative in die Richtung und werde gleich direkt Kontakt aufnehmen. Ihre E-Mail-Adresse habe ich aus dem Kommentar entfernt, da ich nicht sicher war, ob die öffentlich sein sollte.
Lieber Herr Kazakos,
habe mit Freude Ihre Artikel ueber laengere Zeit verfolgt. Es ist erfrischend mal eine andere Art der Berichterstattung aus Deutschland ueber die Situation in Griechenland zu entnehmen. Es gibt viele kleine business Projekte, oder private Initiativen im high-tech Bereich die versuchen einen Mehrwert zu schaffen und sich mit Ihren Dienstleistungen zu etablieren. Wuensche Ihnen weiterhhin viel Erfolg mit dem Blog!
Beste Gruesse aus Athen
Errikos Lourandakis
Vielen Dank für die netten Worte. Tatsächlich gibt es sehr viele und ich schaffe es nicht sie alle abzudecken. Aber das ist ja auch ein gutes Zeichen…
Sehr geehrter Herr Dr. Katzakos, ich finde ihren Blog sehr interessant, weil er sehr persönlich ist und interessante Ziele verfolgt. Ich möchte Sie aufmerksam machen auf einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin, der vielleicht für Sie und Ihre Freunde interessant sein könnte. Hier ist der Link zum Text und wenn Sie unsere Initiative für richtig halten, sind Sie eingeladen zur Unterzeichnung. Beste Grüße
Rainer Thiem
Hier nachgeliefert der oben erwähnte Link: https://www.peira.org/offener-brief-an-die-bundeskanzlerin-der-bundesrepublik-deutschland-dr-angela-merkel-aus-anlass-der-offenen-schulden-bei-den-griechen/