Ein Freund zeigt dir die Stadt, die er liebt
Die paar Tage in Wien über Silvester waren toll und wie immer viel zu kurz. Das Beste für mich an Wien und natürlich auch an vielen anderen Städten ist, dass ich dort Freunde habe, die allein schon den Besuch wert sind, und die einem auch die Stadt aus ihrer ganz eigenen Sicht zeigen können. Wäre es nicht toll, wenn man in jeder Stadt einen begeisterten Einheimischen hätte, am besten noch mit ähnlichen Interessen wie man selbst?
Genau das müssen sich die Gründer Alexandros Trimis, Nikos Sarilakis, Anand Henry und Manolis Kounelakis gedacht haben, als sie dopios gründeten. „Dopios“ ist das griechische Wort für „Einheimischer“ (engl. „local“) und verbindet über einen sozialen Marktplatz einheimische Enthusiasten mit Besuchern einer Stadt.
Erlebe eine Stadt mit Freunden und Gleichgesinnten
„Im Vordergrund von dopios steht die interessante Erfahrung für den Reisenden und der Stolz der Einheimischen, ihre Stadt zu präsentieren“ erklärt mir Alexandros Trimis. Es geht also weniger darum, schnell viel Geld als Führer zu verdienen, sondern darum, interessant Leute kennen zu lernen und etwas Besonderes in einer Stadt zu erleben. Hier bietet ein Einheimischer natürlich ganz andere Einblicke in „seine“ Stadt, als ein Reiseführer. Dabei ist es egal, ob es Ausflüge an besondere Orte sind, Essen bei einer Familie vor Ort, gemeinsames Olivensammeln, ein Kurztrip auf einer privaten Yacht oder eine kleine Motorradtour mit einem Redakteur einer lokalen Motoradzeitschrift, wie im folgenden Video des BBC:
Über die zentrale Webseite www.dopios.com werden sukzessive immer mehr Städte freigeschaltet. Aktuell kann man sich schon bei Einheimischen in Athen und San Francisco melden.
Weit mehr als ein Fremdenführer
dopios ist mehr als ein Fremdenführerportal: „Wir legen sehr viel Wert auf die Qualität der Angebote und haben einen Bewerbungsprozess, über den wir steuern, welche Personen sich bei dopios registrieren“ so Alexandros Trimis. Sie wollen damit vor allem Personen gewinnen, die aufgrund ihrer Interessen auch ein außergewöhnliches Angebot unterbreiten können. So werden die dopios-locals (oder auf Griechisch dopioi) nach Kategorien wie „Kunstliebhaber“, „Shopper“, „Nachteule“, aber auch „Techie“ klassifiziert. Warum sich nicht mal mit einem Hip-Hopper ins Nachtleben von San Francisco stürzen, mit dem Gründer von bugsense eine Bike-Tour durch die Wälder um Athen machen oder mit dem Gründer von Cookisto einen Spaziergang zur Akropolis (sie sind tatsächlich alle bei dopios registriert). Sie haben bestimmt viel Interessantes zu erzählen und auf jeden Fall etwas anderes als eine „normaler“ Fremdenführer.
Das Unternehmen und die Gründer
Auch wenn der Name „dopios“ supergriechisch ist, müsste ich eigentlich von einem griechisch-amerikanisch-indischem Unternehmen reden. Die beiden Gründer Alexandros Trimis und Nikos Sarilakis haben in Thessaloniki studiert und sind dann nach San Francisco gegangen, wo sie in unterschiedlichen Unternehmen gearbeitet haben. Dort haben sie auch den dritten Gründer Anand Henry kennengelernt, der ursprünglich aus Indien kommt, und gemeinsam das Unternehmen gegründet. Alexandros wird jetzt seine Basis in Athen aufbauen, während Nikos und Anand weiter von San Francisco aus operieren. Wenn Anand dann noch die Basis in Indien aufbaut, haben wir schon ein weltumspannendes Unternehmen 😉
Angefangen hat dopios übrigens mit einem kleinen Facebook-Experiment, in dem sie die Idee vorgestellt haben. Als sie nach 4-5 Tagen bereits über 1000 „Likes“ hatten, haben sie beschlossen loszulegen. Die erste Zeile Code wurde am 10.01.2012 geschrieben, also genau vor einem Jahr und seit Dezember sind sie in der privaten Beta-Phase, um der Anwendung den letzten Schliff zu geben. Athen und San Francisco sind startklar, Istanbul und London sind als nächstes dran. Wenn du deine Stadt liebst und dopios für deine Stadt anbieten willst, dann kannst du dich auch über die Webseite bei den Gründern melden.
Wo ist eigentlich die deutsche Presse?
Neben der griechischen Presse sind auch schon die BBC und der Guardian auf dopios aufmerksam geworden. Wo bleibt eigentlich der Spiegel, die FAZ, die Zeit, der Stern oder meinetwegen auch die Bildzeitung? Ich würde mich freuen, wenn ich mal über so spannende Themen in Deutschland lesen würde und nicht alles selber schreiben müsste.
Wenn dopios nach Karlsruhe kommt, melde ich mich an – versprochen!
und Kalamata? Soll ichs weitersagen?
Fokus sind am Anfang eher Großstädte, aber Werbung ist immer gut. Also nur zu.
… Dann wird das nix mit Karlsruhe 😉
Wenn sie es bis Karlsruhe schaffen, dann ist das auch egal 😉
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