In eigener Sache: „Gründerszene“ hat mich interviewt

Caspar Schlenk vom Online-Portal „Gründerszene“ hat mich kürzlich zum Thema griechische Startups interviewt und wie ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Die „Gründerszene“ hat eins der größten Online-Angebote zum Thema Startups in Deutschland. Ich freue mich natürlich, dass ich hier mal wieder eine kleine Brücke zwischen der deutschen und der griechischen Gründerszene bauen konnte.

Hier geht’s zum Interview: http://www.gruenderszene.de/allgemein/der-startup-botschafter-griechenland

Am liebsten hätte ich alle Startups genannt, aber so musste ich eine kleine Auswahl treffen. Im Interview sind leider keine Links zu den Startups enthalten. Da ich aber gerne für alle Werbung mache, hier die entsprechenden Links zu den Beiträgen auf meinem Blog bzw. zum Startup selbst (in order of appearance, wie man so schön sagt):

Und natürlich die Liste mit den Exits: GRexits

E-Survey

Frag deine Kunden doch direkt.

esurvey-LogoWie die aufmerksamen Leser meines Blogs sicher schon mitbekommen haben, bin ich oft in Kalamata im Süden der Peleponnes. Bekannt ist Kalamata vor allem wegen der Oliven und des Olivenöls. Wie keine andere Region der Welt haben sie es inzwischen zu einer internationalen Marke geschafft, sodass man selbst in den USA zwischen Oliven und Kalamata-Oliven unterscheidet. Nach diesem kleinen Exkurs nun zum Thema. Wie ich hier schon berichtet habe, gibt es in Kalamata auch eine kleine Startup-Community. Im letzten Urlaub habe ich die Gründer von E-Survey kennengelernt, sie sind nicht nur sehr sympathisch, sondern auch in Griechenland schon sehr erfolgreich.

Wie bekomme ich ehrliche und direkte Antworten von meinen Kunden?

esurvey_startseite

Thodoris Spiliotis saß eines Tages in einem sehr guten Restaurant, in dem er schon oft war. Nur diesmal war es anders. Es gab Probleme mit dem Essen und den Kellnern und er hat sich geärgert. Natürlich hätte er seinen Unmut bei Tripadvisor oder einem anderen Portal kundtun können, aber das wollte er nicht. Da er das Restaurant eigentlich schätzt, hätte er lieber dem Inhaber direkt seine Einschätzung und Verbesserungsvorschläge gegeben. So ist die Idee von E-Survey entstanden. Einer App für Tablets, die einen kleinen Fragebogen enthält, den man in wenigen Minuten durchklicken und beantworten kann. Der Clou dabei: Die App kann frei und für den Bedarf eines Restaurants, eines Hotel oder auch einer Messe konfiguriert werden, sie funktioniert auch ohne Internet und ist für handelsübliche Tablets konzipiert. Über das Backend erhält der für das Qualitätsmanagement Zuständige direkte Information und aussagekräftige Statistiken und kann entsprechend agieren.

Die Gründer und das Geschäftsmodell

Das Unternehmen wurde von Thodoris Spiliotis und Giorgos Tsoukalas gegründet. Beide mit langjähriger Erfahrung in unterschiedlichen Unternehmen. Giorgos haben wir ja schon mal bei Peekintoo kennengelernt.

E-Survey ist ein Abo-basiertes Modell. Je nach Anzahl an Tablets, die man für die Umfragen einsetzt, zahlt man als Unternehmen einen kleinen monatlichen Betrag und bekommt dafür ein kontinuierliches und ehrliches Feedback von seinen Kunden.

Inzwischen nutzen zahlreiche griechische Ketten und Einzelunternehmen die App, um ihre Kunden zu befragen. Die bekannteste davon ist vermutlich die Hotelkette Coco-Mat-Hotels, die in Griechenland, Frankreich, Belgien und Holland viele Hotels hat. Hier können Besucher beim Auschecken direkt Feedback geben, das systematisch zur Verbesserung der Services genutzt wird. Ein anderes Beispiel ist die TedX-Konferenz in Athen, die Besucherbefragungen über E-Survey durchführt. „Gerade bei großen Events, bei denen das Netz oft überlastet ist, ist die offline-Fähigkeit besonders wichtig“, so Thodoris im Gespräch, das wir im schönen Cafe Stolidi Ena in Kalamata führten.

Übrigens: Die Umfragen können in mehreren Sprachen gestaltet werden. Einer Verbreitung auch außerhalb Griechenlands steht also nichts im Wege! Und für Restaurants, Hotels etc. ist das direkte Feedback sicher nützlicher als Kommentare andernorts.

CityCrop

Wecke den Gärtner in dir

CityCrop-logo-final-RGBEs gibt globale Trends, die sich auf den ersten Blick widersprechen. So etwa der konstante Drang der Menschen in die großen Städte (Urbanisierung) bei gleichzeitigem Wunsch, sich natürlicher und gesünder zu ernähren und auch zu leben. Aber gerade in so einem Widerspruch globaler Megatrends können neue Ideen entstehen, die es in sich haben. CitiyCrop ist so eine. Citycrop spricht Menschen an, die gerne in der Stadt leben und dennoch ihre eigenen gesunden und biologischen Nahrungsmittel anbauen möchten.

In der Wohnung anpflanzen und ernten

Die hängenden Gärten der Semiramis, eins der sieben Weltwunder der Antike, gelten laut der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur als das erste Beispiel für den Versuch, Pflanzen in Gebäuden anzulegen. Von Bablylon über Aristoteles bis zu heutigen Hydrokulturen hat sich die Technik natürlich extrem verfeinert.

CityCrop ist ein griechisches Startup, das modernste Techniken nutzt, um den Anbau von Pflanzen und Nahrungsmitteln mitten im Wohnzimmer zu ermöglichen. Hierfür haben die beiden Gründer von CityCrop eine schön designte Anlage für Hydrokulturen entwickelt, die völlig unabhängig von externen Randbedingungen funktioniert und über eine App steuerbar ist. Abhängig davon, was man gerade anpflanzt, regelt das System das Klima in der Anlage und die Dosierung von Nährstoffen. Wie bei einer Waschmaschine kann man auf vorgefertigte Programme für bestimmte Pflanzenarten zugreifen oder seinem Gespür vertrauen und eigene Einstellungen vornehmen.

Citycrop-Startseite

Plug & Plant: Was kann man anbauen?

Da das System von äußeren Einflüssen abgeschottet ist, benötigt man auch keine Pestizide und kaum Düngemittel und Wasser, sodass man zu Hause einen echten Öko-Garten anlegen kann. Außerdem ist man von der Jahreszeit unabhängig und kann mehrmals im Jahr ernten. Erste Experimente zeigen, dass man ca. 200 gr pro Tag produzieren kann. Das hängt natürlich etwas von der Sorte ab. In Experimenten mit Marouli, einem griechischen Gartensalat, haben die beiden Gründer 6-7 Kg in einem Monat produziert.

Citycrop-Box

Die zweistöckige Kiste ist 70 cm tief, 60 cm breit und 90 cm hoch und passt damit als Möbelstück ins Wohnzimmer oder einen anderen Raum, den man für geeignet hält. Sie ist mit Licht in jedem der beiden Stockwerke ausgestattet und man kann auch unterschiedliche Pflanzen gleichzeitig anpflanzen. Die Größe ist natürlich etwas einschränkend, aber neben Marouli kann man beispielsweise kleine Beeren (wie Erdbeeren, Brombeeren etc.), oder die gerade in Mode gekommenen und gesunden Keimpflanzen (Microgreens) anbauen – oder auch Blumen.

Das Unternehmen und die Gründer

Am Beispiel CityCrop kann man schön sehen, wie nützlich ein Incubator sein kann. Die beiden Gründer Euriviadis Makridis und Christos Raftogiannis hatten die Idee schon eine Weile, wussten aber nicht, wie sie anfangen sollten. Dann haben sie sich letztes Jahr beim Incubator egg  beworben und sind angenommen worden. Dort erhalten sie Räumlichkeiten und Zugang zu Mentoren und andere Gründern, um Ideen auszutauschen und zu entwickeln. Außerdem haben sie mit der Idee und ersten Umsetzung schon diverse Preise gewonnen, mit denen sie die Entwicklung aktuell finanzieren.

Gleich kaufen?

Das geht leider noch nicht. Der Prototyp ist demnächst fertig und dann versucht CityCrop über eine Crowdfunding-Kampagne die Produktion zu starten. Wer sich aber dafür interessiert und einer der Ersten sein will, die sich einen kleinen Garten ins Wohnzimmer stellen, kann sich jetzt schon auf der Webseite registrieren:

http://www.citycrop.io/pre-order/ (natürlich ganz unverbindlich).

Noch nicht überzeugt? Hier ein kleines, schön gemachtes Video, in dem die beiden Gründer selbst sprechen (auf Englisch):

Owiwi

Sich spielend für einen Job qualifizieren

Owiwi_LogoDie Welt verändert sich eigentlich schnell, doch manche Sachen noch erstaunlich langsam. Hierzu zählt sicherlich die Art, wie Bewerbungsprozesse in Unternehmen ablaufen. Als Bewerber schickt man seinen Lebenslauf, unterhält sich evtl. mehrmals und wird eingestellt – oder auch nicht. Gleichzeitig rückt die harte Qualifikation eines Bewerbers über Zeugnisse immer mehr in den Hintergrund. Weiterlesen

Blueline

Ärztliche Behandlung zu Hause

Blueline_LogoEs scheint wie aus einer anderen Zeit, in Filmen sieht man es noch ab und zu: ein Arzt, der zum Patienten nach Hause kommt. Vielleicht gibt es das noch irgendwo auf dem Land, ich habe es noch nie erlebt. Wenn man heutzutage in der Stadt krank wird, muss man sich üblicherweise zum Arzt schleppen, ein längere Zeit im Wartezimmer zusammen mit anderen Kranken herumsitzen, um dann für ein paar Minuten behandelt zu werden bzw. sein Rezept oder seine Krankmeldung abzuholen . Eine Prozedur, die für einen gesunden Menschen schon nervig ist, für einen Kranken aber wirklich sehr anstrengend –und vermutlich auch nicht gesundheitsfördernd. Als Patient fühlt man sich ein wenig wie eine Ressource in einem auf Hocheffizienz getrimmten Gesundheitsapparat. Dennoch haben wir das inzwischen als selbstverständlich hingenommen und können es uns kaum noch anders vorstellen. Weiterlesen

Portrait: Dimitris Tsigos

Der Serieninkubator

10513441_10152233682606476_954572767124566068_nWenn man sich mit der griechischen Startup-Szene beschäftigt, kommt man nicht umhin, sehr bald auf Dimitris Tsigos zu treffen. Sei es auf irgendeiner Veranstaltung oder in den sozialen Netzen. Ich kenne wenig Menschen, die so allgegenwärtig sind und so viele Sachen gleichzeitig machen – und viele davon sehr erfolgreich. Er war natürlich auch einer der Ersten, die mir bei meinen Blog-Aktivitäten über den Weg gelaufen sind (siehe hier). Aber eins nach dem anderen. Weiterlesen

Infamous Labs – Smaf.tv

Die Zukunft des Fernsehers

Nach Radio und Kino war der Fernseher eine Zeit lang die Innovation schlechthin, die wie kaum ein anderes Medium die täglichen Abläufe und Gespräche bestimmt hat. Inzwischen ist der Fernseher überall. In jedem Haushalt, in jedem Hotel und in jedem Geschäft. Das Fernsehen ist mit Abstand die liebste mediale Unterhaltung in Deutschland (und vermutlich auch weltweit), wie die Statistik von Statista.com zeigt. Du, lieber Blog-Leser, verbringst fünfmal mehr Zeit vor dem Fernseher als im Internet (statistisch gesehen). Das hat mich doch stark verwundert (vor allem, weil ich gar keinen Fernseher besitze). Weiterlesen