Vielversprechend #6: Horizon von Evil Window Dog

Endlich eine Lösung für das Vertical Video Syndrom!

So gut neue Technik auch gemeint ist, manchmal führt sie zu ganz neuen Problemen. Eins dieser Probleme ist auch bekannt als Vertical Video Syndrom: Mit der Einführung von Smartphones werden immer mehr Filme im Netz vertikal gedreht, was beispielsweise zu folgendem Aufruf geführt hat:

Damit ist jetzt Schluss! Vor ein paar Tagen hat mich ein Freund aus Karlsruhe auf Horizon hingewiesen, eine kleine App, mit der man jetzt Videos immer horizontal abdrehen kann, egal wie man sein Smartphone gerade hält. Entwickelt wurde die Horizon App von den beiden griechischen Unternehmern von Evil Window Dog, Petros Douvantzis und Stelios Petrakis.

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Wenn das mal keine echte Verbesserung ist.

Übrigens: Die Horizon App wurde am 14.01.2014 offiziell veröffentlicht und war zwei Tage später bereits Nummer 1 in zahlreichen AppStores weltweit, wie Evil Windows Dog stolz in Ihrem Blog berichten. Offensichtlich wissen die beiden auch, wie man erfolgreich eine internationale Kampagne fährt.

Prädikat: Nicht nur vielversprechend, sondern „sehr cool“. Habe ich mir gleich runtergeladen.

Vielversprechend #5: Matternet

Die nächste Verkehrsinfrastrukturrevolution beginnt

Verkehrsinfrastrukturen verändern sich langsam und selten. Von den ersten Wasser- und Straßenwegen zu Schiene und Luftfahrt  vergingen tausende von Jahren. Seitdem ist eigentlich nicht viel passiert (mal abgesehen von einer Verbesserung dieser Basisinfrastrukturen). Als Ausnahme könnte man vielleicht noch das Internet nennen, wenn man das als Datenverkehrsinfrastruktur bezeichnen will, die in den 1960er Jahren begann und so langsam in vielen Ecken der Welt als gegeben angesehen werden kann.

Matternet

Das Startup Matternet um das Team von CEO Andreas Raptopoulos ist vielleicht gerade dabei, eine wahre Revolution in der Verkehrsinfrastruktur einzuleiten. Um beispielsweise die medizinische Versorgung abgelegener Regionen zu sichern, träumt der Unternehmer von einem Netz aus sich selbst steuernden, selbst aufladenden Drohnen, das wie das Internet funktioniert, nur eben nicht für Daten, sondern für Güter.

Aber am besten Dr. Andreas Raptopoulos mal selbst sprechen lassen (auf der TED-Konferenz):

Als Jeff Bezos von Amazon vor kurzem von drohnenbasierter Lieferung von Gütern gesprochen hat, hat er viel Aufsehen, aber auch viel Kritik geerntet. Für mich war das nur ein Zeichen, dass die Revolution in vollem Gange ist. In 30, vielleicht 100 Jahren  wird es normal sein, dass medizinische Güter per Drohnen in abgelegene Winkel der Welt transportiert werden – oder der neueste Technologieschnickschnack direkt vor unsere Haustür. Die neue Verkehrsinfrastruktur  wird entstehen – wie wir sie als demokratische Gesellschaft nutzen, ist uns überlassen.

Hier noch ein Interview mit zwei Gründern von Matternet für das Magazin Techcrunch:

Vielversprechend #4: Pandora

Roboter zur Hilfe bei Katastrophen

Wenn nach einer Katastrophe Menschen nicht mehr in das Katastrophengebiet können, müssen Roboter ran. Die Schwierigkeit dabei ist, dass sich diese Roboter zum einen auf sehr unbekanntem und vor auf allem sehr unwegsamen Gelände bewegen müssen, und zum anderen auch noch die Fähigkeit haben sollten, Sachen wegzuräumen oder aufzuspüren.

Pandora-Team

Eine Forschungsgruppe der Universität von Thessaloniki, bestehend aus drei Professoren und vielen Studenten und Mitarbeitern, beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit diesem Thema. Dass sie in der obersten „Roboter-Liga“ spielen, haben sie gerade in Eindhoven gezeigt: Dort fand dieses Jahr ein weltweiter Robocup-Wettbewerb statt, in dem Roboter aus unterschiedlichen Ländern und Disziplinen gegeneinander antreten. Im Bereich „Rescue – Best of class in autonomy“ hat das Team Pandora den zweiten Platz in einem Feld von 20 Teilnehmern erreicht.

Ich finde Pandora vielversprechend und ich wünsche dem Team noch viel Erfolg.

Quellen und weitere Informationen: auf Griechisch und auf Englisch.

Vielversprechend #3: Symbiosis

Eine Initiative zur Unterstützung von Alzheimer-Patienten

Alzheimer ist eine der meist verbreiteten Formen von Demenz, für die es keine Heilung gibt. Weltweit geht man von über 35 Millionen Alzheimer-Patienten aus, was Alzheimer außerdem zu einer der am weitesten verbreiteten Krankheiten überhaupt macht. Die Initiative Symbiosis (Griechisch für „Zusammenleben“) hat zum Ziel, neuartige technische Umgebungen zu schaffen, die das Leben der Patienten, Ärzte und Pfleger vereinfacht. Unter anderem versuchen sie auch, spielerische Mittel zu nutzen, um Patienten am Leben teilnehmen zu lassen.

Symbiosis Logo

Vor ein paar Tagen hat Symbiosis den dritten Preis der i-bank für diese Initiative gewonnen (Pressemitteilung auf Griechisch)

Ich gratuliere den Initiatoren Leontios Hadjileontiadis, Dimitris Mandiliotis, Kostas Toumpas, Katerina Kyprioti und Kiki Kaza und wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei dieser vielversprechenden Initiative!

Die Webseite wird gerade überarbeitet. Die alte Webseite findet man hier

Vielversprechend #2: Archepolis

Die Antike zum Leben erwecken

Wer will schon nach Disney World, wenn er mit 300 Spartanern gegen das persische Heer bei den Thermopylen kämpfen kann und sich danach mit Perikles oder Sokrates bei einem Glas Wein über die neuesten Gedanken zur politischen Entwicklung oder zu philosophischen Trends unterhalten kann?

Archepolis

Kürzlich bin ich über die Initiative crazy business ideas auf die vielversprechende Idee der drei Studenten Apostolis Lianos, Konstantinos Stamatiou und Faidonas Nikolakainas gestoßen, einen antiken Themenpark in der Nähe von Athen zu eröffnen. Inspiriert vom antiken Griechenland und in Anlehnung an bekannte Rollenspiele wollen sie eine Umgebung schaffen, in der die Antike wieder zum Leben erweckt wird – von der Einführung in antike Rituale über die Simulation von Ereignissen jener Zeit bis hin zur Live-Interaktion mit berühmten Persönlichkeiten, die jeder aus Geschichts- und Philosophiebüchern kennt. Neben den Rollenspielen soll es antike Kunst- und Wissenschaftsworkshops, Spas und natürlich auch Möglichkeiten zum Übernachten, Shopping und Essen nach antiken Rezepten geben.

Die Vision ist groß – ich hoffe, die 3 Studenten spinnen sie weiter und schaffen es, ihre Idee zu realisieren. Wem die Idee gefällt und wer den drei Studenten helfen will, kann hier sein Feedback in einer kleinen Umfrage (auf Englisch) geben.

Hier ein erstes Promo-Video über die Idee:

Macht mit bei der Umfrage: https://docs.google.com/forms/d/1lYtgHx-XB–FQCzZ98-jo9F5MOq1ZOgBgQa7vZ2MA9o/viewform

Vielversprechend #1: Politeia 2.0

Schon der Name ist vielversprechend: Politeia 2.0 – Democracy Reborn (http://www.politeia2.com/) knüpft mit seinem Namen an die griechische Antike an und möchte die Bürger (Polites) wieder aktiv an der Gestaltung der Demokratie und des Staates (Politeia) mit Mitteln des Web 2.0 beteiligen. Die Initiative befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium, wurde aber auf einer Veranstaltung der Europäischen Investitionsbank vom Publikum als eine der besten gewählt (Quelle).

Startseite Politeia2

Die Vision: „The social innovation proposed envisions branding and developing Athens as a global centre for Democracy and Active Citizenship. A „Silicon Valley‟ that enables thinkers and scientists from around the world to share, exchange, develop and test ideas and processes that can be exported and used at the international level, for the benefit of citizens, communities, states and transnational entities” (Quelle).

Sicher ist der Weg bis dahin noch weit. Ich habe mich jedenfalls unter politeia2.com angemeldet und bin gespannt, ob sich eine solche vielversprechenden Idee umsetzen lässt.

Neue Serie: Vielversprechend

Bei meinen Reisen durch die griechische Innovationswelt begegne ich immer wieder Initiativen und Ideen, die gerade erst gestartet sind, bei denen noch nicht sicher ist, wo die Reise hingeht und die mir sehr vielversprechend erscheinen. Solche Initiativen möchte ich ab sofort in der neuen Serie „Vielversprechend“ anreißen und kurz vorstellen. Hoffentlich entwickelt sich irgendwann aus diesen Initiativen etwas Größeres, dann berichte ich natürlich gerne ausführlicher darüber.