Eine neue Waffe im ungleichen Kampf zwischen Hotels und Buchungsportalen
Buchungsportale wie hotels.com, booking.com oder HRS.com helfen Reisenden, Hotels schnell und einfach nach unterschiedlichen Kriterien zu vergleichen und zu buchen. Allerdings gehen Schätzungen davon aus, dass Reisende im Schnitt 22 Webseiten besuchen, bevor sie sich tatsächlich für eine Hotelbuchung entscheiden. Sie gehen also nicht nur auf die Portale, sondern schauen sich auch die Hotelwebseiten selbst an. Das Spannende ist: Die Entscheidung des Reisenden, über ein Buchungsportal zu gehen, kostet das Hotel evtl. 20% des Umsatzes. Da geht es um viel Geld und zum Ärgernis der Hotels buchen die meisten über ein Portal, selbst wenn die finale Entscheidung eher durch eine ansprechende Webseite herbeigeführt wurde.
Das 2012 gegründete griechische Unternehmen offerial entwickelt einen innovativen Ansatz, diesen Trend zu stoppen und den Hotels dabei zu helfen, mehr Direktbuchungen zu erhalten.
Kenne deine Kunden
Der Clou ist, seine Besucher besser zu verstehen, um ihnen gezielte Angebot unterbreiten zu können. offerial hilft den Hotels genau dabei. Hierfür kombiniert offerial diverse Analysetechniken, wie sie allgemein aus der Webseiten-Analyse bekannt sind, und unterbreitet den Besuchern der Hotelseiten in Echtzeit Angebote. Je mehr Webseitenbesucher direkt buchen, statt über ein Buchungsportal zu gehen, desto besser.
Für den Besucher der Webseite gestaltet sich das unauffällig. Wenn er sich auf der Seite bewegt, werden ihm ab und zu Angebote unterbreitet, die er wahrnehmen kann oder auch nicht.
Selbstbewusst: Zahlen nur bei Erfolg
offerial ist ein klassisches Business-to-Business-Angebot für Hotels und natürlich hat so etwas auch seinen Preis. Interessant fand ich daher, dass offerial rein auf Erfolgsbasis arbeitet. Die drei Gründer Akis Laopodis, Angeliki Papagiannopoulou und Konstantinos Papadimitriou sind so überzeugt von ihrem Ansatz, dass sie mit den Hotels ein Ziel vereinbaren. „Ein solches Ziel ist üblicherweise eine bestimmt Erhöhung der Direktbuchungen. Wird das Ziel erreicht, bekommt offerial einen Anteil der zusätzlichen Marge. Wird es nicht erreicht, eben nicht“ so Akis Laopodis im Gespräch.
Obwohl offerial erst seit kurzem am Markt ist, haben sie bereits über 15 Hotels als Kunden. Darunter beispielsweise das Hotel Hera direkt unter der Akropolis, das Hotel Tholos Resort auf Santorin und das Fresh Hotel ebenfalls in Athen. .
Finanzierung und nächste Schritte
Ich habe das Interview mit Akis bereits im Mai geführt und er hatte mich gebeten, noch etwas zu warten, da er gerade dabei war, die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Inzwischen hat offerial eine erste Finanzierung vom PJ Tech Catalyst Fund erhalten, um die Software in den Produktivbetrieb zu bringen und die Kundenbasis auszubauen.
„Die ersten Kunden haben wir in Griechenland gewonnen, sind in nächster Zeit aber vor allem international aktiv“, so Akis Laopodis. Schließlich haben Hotels auf der ganzen Welt dieses Problem. Insofern gibt es sicher gute Chancen für das griechische Startup, auch international zu wachsen.
Ich wünsche den Gründern von offerial dabei viel Erfolg. Jetzt, wo ich weiß, wie das mit den Portalen läuft, werde ich meine nächsten Buchungen lieber immer direkt auf der Hotelseite machen.
Ich sehe mir auch immer die Hoteseiten an. Aber wenn das gleiche Zimmer auf Expedia oder andere billiger ist als auf der Hotelseite, dann buche ich auch über Expedia. Also: einfach das Zimner zum gleichen oder niedrigeren Preis selber anbieten UND einen sicheren Buchungsvogang ermöglichen. Dann klappt’s auch mit den Direktbuchungen.
Ich geb’s mal weiter, aber so einfach ist es vermutlich nicht.
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Hallo! Tolle Seite, schön all diese Kreativität zu sehen. Bin per Zufall darauf gestoßen, weil ich versuche, einen privaten gr. FeWo – Anbieter zu finden; über dieses dt. -gr. Ehepaar wurde in einer Fernsehsendung, ich meine in einem Vergleich Pauschal- und Individual-Reise, neg. Auswirkungen des Massentourismus für einheimische Anbieter_innen berichtet. Jeweils ein Paar reiste und checkte alle Kosten. Bauernhof irgendwo meine ich zu erinnern. Vielleicht misch ich in Erinnerung auch zwei Berichte im öffentl. rechtl. TV. Mit meinen Stichworten finde ich die Berichte nicht wieder, lande nur bei vielen Pauschalanbietern.
Ich reise immer privat und finde eher per Zufall priv. Anbieter. Allerdings waren wir als Familie bislang nicht weiter als D-NL-DK. Weitere Reisen erscheinen mir zu teuer. Wenn ich nun doch einen privaten Vermieter finde, dann sehr günstige Flüge, vielleicht würde es dann doch noch mal klappen. Übers Internet lande ich doch wieder bei größeren anonymen Anbietern, auch wenn sie sich privat nennen.
Gibt es Erfahrungsberichte, ob man als Familie auch vor Ort noch Privatunterkünfte suchen kann – ohne vorherige Buchung. Vor Jahren traf ich so mal ein 5köpfige Familie, die dies praktizierte – keine sg. Hippies, einfach eine Familie, die dem guten alten Reisekatalog nicht vertraute.
Gibt es eine Internetseite, die Sie empfehlen können, wo einfache private Unterkünfte ohne Sterne-Schnickschnack angeboten werden, eine Internet-Pinnwand?
Gibt es ein Carsharing – Unternehmen in Griechenland, dass mit dem Stadtmobil kooperiert? Finde ich im Zweifel natürlich auch dort, fällt mir nur gerade ein.
Danke u. Gruß
Elke Boumans-Ray
vielen Dank für das Lob. Es gibt tatsächlich ein Unternehmen, dass gerade dabei ist eine Portal für kleine Hotels aufzubauen. Allerdings sind die noch nicht ganz so weit (siehe https://eulenausathen.com/2014/02/15/discoveroom/)
Bezüglich der anderen Fragen kann ich Ihnen nicht direkt helfen. Ein Carsharing-Unternehmen kenne ich nicht, aber ein Carpooling (aktuell nur für Athen): https://eulenausathen.com/2014/01/03/hopin/.
Statt carsharing könnte ich auch Autovermietung empfehlen. Es gibt einige sehr günstige Anbieter (z.B. http://www.autounion.gr/).
Danke für die flotte Rückmeldung. Ich habe dann noch weitere Seiten angeschaut u. in der Zeitung geschmökert und dann auch die Touristen – Infos gesehen. VG
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